Leipzig als Beute

Leipzig als Beute

Mit dem Mauerfall kommt die Ostzone schlagartig in den Verfügungsbereich des Kapitals. Wo vorher Volkseigentum mehr schlecht als recht anonym herumdümpelt, wird nun „[a]lles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen“ (Marx). Der ruinöse Schrotthaufen, der Leipzig 1989 ist, erscheint als Traum anlagesuchenden Kapitals: Die Stadt wird als zweites Frankfurt am Main beschworen, als Banken- und Messemetropole mit der gewissen Weltoffenheit. Am Ende kommt alles ein bisschen anders, aber das Kapital jubiliert trotzdem.

Kommt mit auf eine Reise durch die Träume, Hoffnungen und Krisen verschiedener Kapitalfraktionen in Leipzig seit 1989.

Mit Dominik Intelmann, Humangeograph und Stadtforscher

in 19 days
INTERIM
Demmeringstraße 32
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